Wir schwimmen gegen den (Plastik-) Strom
Mit Hilfe von Post-Consumer-Rezyklaten
Wir haben uns bei der Wahl des Verpackungsmaterials unserer Reiniger für Kunststoff statt Glas entschieden. Bei einer nachhaltigen Marke überrascht das erst mal, oder? Eigentlich nicht! Und wir erklären dir auch, warum.
Unser Plastik ist nicht irgendein Plastik. Es ist recyceltes, also kein frisch aus Erdöl hergestelltes Plastik. Wir verwenden, was bereits im Umlauf ist – und nach Gebrauch auch wieder in den Kreislauf zurückgeführt werden kann. Es wird Post-Consumer-Rezyklate (PCR) genannt und macht 100% unserer Flaschen aus.
Wir setzen auf Kunststoff, da höheres Gewicht auch höhere Emissionen beim Transport verursacht. Von der Herstellung und Abfüllung bis zu dir. Glasflaschen haben ein höheres Gewicht als ihre Pendants aus Plastik. Um unseren CO2-Fußabdruck so klein wie möglich und das Kunststoffaufkommen so gering wie möglich zu halten, verwenden wir nur so viel Material, wie für eine funktionierende Verpackung wirklich notwendig ist.
Wiederverwendetes Plastik: Post-Consumer-Rezyklate und Co.
Post-Consumer-Rezyklate werden aus Endverbraucher-Abfällen gewonnen. Was du beispielsweise zu Hause in den Gelben Sack wirfst, wird wieder in den Kreislauf zurückgeführt und zur Wiederverwendung aufbereitet.
Wird das Plastik noch im Herstellungsprozess des Produkts wiederverwendet, nennt man es PIR, Post-Industrial Recycled Material. Das sind Reste, die während der Produktion angefallen sind & vom Abfallstrom getrennt wurden. Sie werden mit neuem Primärmaterial angereichert und wiederverwendet.
Wenn das Material komplett aus Resten des Herstellungsprozesses produziert wurde, und dort wieder eingesetzt wird, nennt man es In-Process-Recycled Material (IPR). Zum Beispiel, wenn eine Kunststofffolie zu einer Verpackung zugeschnitten wird, dabei die Schnittreste gesammelt und wieder als Rohmaterial für die herzustellende Verpackung eingesetzt werden.
In der Herstellung recyceltes Material, also PIR & IPR, sehen manche Umweltschützer nicht als wirkliche Wiederverwendung an. Sie kritisieren, dass das vorhandene Material im Rahmen der Produktion sowieso sinnvoll und nachhaltig eingesetzt werden sollte. Für ein umweltbewusstes & effizientes Handeln von Unternehmen sollte das die Grundlage sein. Denn wird PIR & IPR bei der Herstellung verwendet, setzt das als Basis-Rohstoff bereits vorher produziertes Plastik (und damit auch Erdöl) voraus. Zudem benötigt die Herstellung mehr Energie als recyceltes Plastik in der Wiederverwendung.
Wir möchten den Kunststoff, der schon vorhanden ist, weiterverwenden und einem neuen Zweck zuführen. Zudem ist der Impact, den wir damit auf den Abfallstrom haben können, wesentlich größer.
Sidefact: Es gibt eine EU-Verordnung über Verpackungen und Verpackungsabfälle als Teil des European Green Deal. Dieser soll den Recyclinganteil bei Verpackungen erhöhen. Er schreibt vor, dass dieser Anteil bis 2030 bis zu 35% erreichen soll, 2040 bis zu 65%. Mit den 99% recyceltem Plastik in unseren Flaschen liegen wir also erheblich über den geforderten Werten. Außerdem sollen Verpackungen in Zukunft noch weiter minimiert werden und zudem einfach trennbar und standardisiert gekennzeichnet sein, um die Gesamtmenge an Müll zu reduzieren und die Wiederverwendbarkeit zu unterstützen.
Aus alt mach neu – die Herstellung von PCR
Post-Consumer-Rezyklate werden aus dem gewonnen, was du in den gelben Sack oder die gelbe Tonne wirfst. Diese Abfälle werden zunächst gesammelt und nach Kunststofftyp sortiert: PP, PE und PS. Getrennt voneinander werden diese dann zerkleinert, gereinigt und zu Granulat verschmolzen. Aus diesen kleinen Kügelchen werden neue Kunststoffprodukte hergestellt, in Form gebracht und verwendet – auf Basis von altem Plastik. Zu den Post-Consumer-Rezyklaten zählt übrigens auch Papier, das recycelt wird. Das weggeworfene Material wird sortiert, zu einer Faser verarbeitet und dann zur Herstellung neuer Verpackungen eingesetzt – wie unser Kunststoff.
Unser PCR besteht aus HDPE und PP – schauen wir uns einmal an, was das für Plastikarten sind:
HDPE, sog. Hart-Polyethylen, ist ein Polyethylen (PE)-Kunststoff. Er gilt als sehr stabil und robust und ist durch seine Herstellung langlebig und widerstandsfähig. Bakterien und Schmutz haften nur schwer an Polyethylen. Er gilt als umweltschonende Kunststoffart, denn er lässt sich leicht schmelzen und ist daher hervorragend für das Recycling geeignet. HDPE wird häufig für Verpackungsmaterial oder Schutzfolien verwendet.
PP steht für Polypropylen, also ein Kunststoff ohne Weichmacher. Es ist härter, hitzefester und gleichzeitig vielseitig formbar. Daher ist es eine der häufigsten verwendeten Plastikarten. Es lässt sich gut recyceln, denn spezielle Scanner-Systeme können das Material fast sortenrein sortieren. Daher behält das recycelte Material auch eine hohe Qualität. Polypropylen begegnet dir in deinem Alltag z.B. in der Form von Joghurtbechern, Flaschenverschlüssen oder Thermoboxen.
So wird eine runde Sache daraus
Kunststoffe gehören zu unserem Alltag und sind aus diesem nicht mehr wegzudenken. Verpackungen, Pfandflaschen im Supermarkt und auch Teile von Möbeln oder Alltagsgegenständen haben Plastikteile. Der Kunststoff wird allerdings aus Erdöl gewonnen, einem fossilen Rohstoff, dessen Gewinnung mit Umwelt- und häufig auch menschenrechtlichen Problemen verbunden ist. Und auch bei der Entsorgung gibt’s Probleme, Stichwort Plastikinseln im Meer. Daher ist es umso wichtiger, dass Plastik verantwortungsbewusst eingesetzt wird und auch dessen Entsorgung bedacht wird. Durch die Verwendung von Post-Consumer-Rezyklaten stellen wir sicher, dass sich das Plastik in unseren Verpackungen nicht in der Umwelt ablagert. Wir stellen einen geschlossenen Kreislauf her. Denn unsere Flaschen können einfach in den Gelben Sack geworfen und von dort aus zu 100% wiederverwendet werden.
Spotted: Post-Consumer-Rezyklate
Dem Produkt selbst sieht man meistens nicht auf den ersten Blick an, aus welcher Plastikart es hergestellt wurde. Häufig findest du dafür auf der Unterseite der Verpackung das entsprechende Zeichen. Bei manchen Produkten ist es auch auf dem Etikett zu finden.
Bei uns erkennst du am Bodenstempel, dass unsere Flaschen aus HDPE gefertigt sind. Dort findest du den altbekannten, dreieckigen “Recyclingkreis” und darunter die Plastikart.
Gegen den (Müll-)Strom
Nach-Gebrauchs-Abfälle stellen den weltweit größten Abfallstrom dar – umso wichtiger ist es, ihn zu reduzieren. Auch wenn unsere Art des Recyclings durch das weniger homogene Ausgangsmaterial schwieriger ist, lässt sich hier der größte Gewinn für die Natur erreichen. Es reduziert den Verbrauch fossiler Rohstoffe, senkt CO2-Emissionen und verringert das Abfallaufkommen. Ein echter Gewinn, der die Mühe absolut wert ist!
Und wir gehen noch einen Schritt weiter: Wir denken dabei nicht nur an unsere Produkte, sondern auch daran, was bei uns in der Welt passiert und packen an: Dafür haben wir uns mit CleanHub zusammengetan. Sie sammeln Plastik aus der Umwelt ein und führen es mit einem transparenten Tracking-System wieder zuverlässig dem Recycling zu. Mehr zu unserem Team-up mit CleanHub findest du in unserem Blog-Artikel.